Fragen über Fragen
Am Anfang sollte man sich zuerst mal für folgende Fragen
Antworten verschaffen:
Wann ist der
günstigste Zeitraum, die gewählte Tour durchzuführen?
Für die Planung des Zeitraumes, in dem man eine Hüttentour machen will, ist es wichtig zu wissen, wann die Hütten geöffnet
haben. Die meisten Hütten in den Alpen öffnen
ab Mitte Juni und haben mindestens bis Ende September geöffnet.
Am Anfang der Saison (ca. bis Ende Juni) kann es vorkommen, dass noch einige Altschneefelder vorhanden sind.
E5-Alpen-Überquerung:
An welchem Wochentag geht man los?
Scheint im ersten Anschein eine etwas abwegige Frage, wird aber wichtig
z.B. bei einer Alpenüberquerung: Wenn man weiß, dass die Oberstdorfer
Alpin-Schulen (meines Wissens drei an der Zahl) mit ihren geführten
Touren bei den Berghütten bzgl. der Belegung Vorrang genießen. Und diese
Bergschulen beginnen ihre Touren freitags, samstags, sonntags oder
montags. Man sollte ihnen daher aus dem Weg gehen und dienstags,
mittwochs oder donnerstags mit der eigenen Tour in Oberstdorf starten. So
trifft man die Hütten dann meistens nicht so voll an.
Mittlerweile (so wurde mir berichtet) beginnen diese Alpinschulen ihre
geführten Touren in der Hochsaison (Mitte Juli bis Ende August) auch an
anderen Tagen. Vielleicht schaut man mal bei ihnen auf die Internetseiten
in der angebotenen Touren. Mit
wie viel Leuten will man
die Tour machen?
Es gibt Wanderer, die gehen eine Tour allein und können diese
so einrichten und gehen, wie sie es ihnen am besten passt. Eine kleine Gruppe, die
gut harmoniert, ist aber auch nicht zu verachten. Will man
möglichst in Zimmerlagern übernachten, so werden meistens
minimal 4-Bett-Zimmer angeboten.
Eins ist aber sicher: Wenn man will und ist ein bisschen
kontaktfreudig, so findet man sehr schnell Zugang zu einer Gruppe
oder tut sich mit anderen Wanderern, die auf der gleichen
Wellenlänge sind, zu einer Gruppe zusammen.
Sollte man die
Schlafplätze in den Hütten reservieren?
Das kommt sehr darauf an, zu welcher
Jahreszeit man die Hüttentour macht. Am Anfang der Saison (ab Mitte
Juni) sind die Hütten meistens noch leer. Wenn man aber in einer
Gruppe von mehreren Leuten losgeht (6 - 10), so ist es sicherlich ratsam,
auch am Anfang der Saison die Schlafplätze zu reservieren. Die Hüttenwirte wünschen sich, dass die Schlafplätze vorher reserviert
werden, damit sie kalkulieren können. Dann verlangen sie oft eine
Reservierungsgebühr von ca. 10,- EUR, die bei der Übernachtung
verrechnet wird.
Der Alpenverein schreibt den Hüttenwirten vor, dass sie nur 75% der
Schlafplätze per Reservierung belegen dürfen. Als AV-Mitglied hat man
gewisse Vorrechte auf einen Schlafplatz, auch wenn man nicht reserviert hat.
Man kann also auf seinen Schlafplatz pochen als AV-Mitglied. Dies gilt nur
nicht, wenn man die nächste Hütte noch bequem am gleichen Tag erreichen
kann.
Welche
Literatur kann bei der Vorbereitung helfen?
Im Internet findet man die ersten Hinweise, die man als Basis
nehmen kann. Meiner Meinung nach reicht das aber nicht aus.
Folgend eine Auswahl von
Büchern:
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In allen vier Quellen sind Informationen über den Weg und
Übernachtungsmöglichkeiten aufgeführt.
Für die praktische Vorbereitung kann man sich einige
Anregungen aus dem folgenden Buch holen:
Alexander Römer: "Fit am Berg", Am-Berg-Verlag. Es ist
zwar auf vielen Seiten die Werbung von Outdoor-Firmen abgedruckt, aber
viele Informationen für die praktische Vorbereitung und eine
Rucksack-Tour sind enthalten.
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Es gibt auch noch einen interessanten "Alpin-Lehrplan, Band 1:
Bergwandern, Trekking", BLV-Verlag, der vom DAV und AVS heraus
gegeben wird.
Wie
muss man sich körperlich auf die Tour vorbereiten?
Eine Wanderung zwischen fünf bis acht Stunden sollte einen nicht aus der
Puste bringen, und es kommt hier noch dazu, dass man ca. 8 - 12
kg Rucksack-Gewicht tragen und einige hundert Höhenmeter
(bis zu 1000 m) am Tag absolvieren muss. Wie man individuell diese
Kondition erreichen kann, wird später unter "Praktische
Vorbereitung" hingewiesen. Welche
Ausrüstung ist notwendig?
Es gibt Packlisten im Internet (natürlich auch hier meine persönliche
Packliste), die man sich mal anschauen sollte und als Basis für die
eigene Packliste herangezogen werden kann. Grundlage für die Qualität,
Art und Umfang der Ausrüstung bestimmt die Tatsache, dass es sich um eine
Hüttentour von ca. sechs Tagen handelt, am Gewicht/Gepäck möglichst gespart
werden sollte und man unterwegs u.U. Sachen waschen kann oder muss.
Welche
Karten/Bücher braucht man während der Tour?
Im Prinzip sind Karten des Alpenvereins ausreichend. Für manche
Alpengebiete sind aber keine Alpenvereinskarten zu bekommen, so dass man
auf einschlägige andere Karten-Hersteller (z.B. Kompass) ausweichen muss.
Für die Gebiete werden die DAV-Karten im
Maßstab 1:25000 angeboten.
Hilft einem
die Mitgliedschaft im Alpenverein?
Viele Hütten sind Alpenvereins-Hütten, im Gegensatz dazu gibt es auch
privat bewirtschaftete Hütten. In den DAV-Hütten erhält man eine Vergünstigung von jeweils
ca. 40% auf den Übernachtungspreis, wenn man Mitglied im Alpenverein (DAV,
ÖAV, SAV)
ist. Es muss also jeder für sich
entscheiden, ob eine Mitgliedschaft für ihn finanzielle und sonstige
Vorteile bringt.
Vorteilhaft ist in jedem Fall der enthaltene Alpine
Sicherheits-Service bis 25.000 € (Kostenerstattung für Such-, Bergungs-
und Rettungskosten bei Bergunfällen).
Gewisse Vorrechte auf einen Schlafplatz hat man ebenfalls als AV-Mitglied.
Wie bereitet man
sich am besten auf eine Alpentour vor?
Antworten dazu findet man in einem Artikel
aus der DAV-Zeitschrift "Panorama" aus dem Jahre 2003.
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