Hüttentour-Infos

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Füße
  • Mag zwar etwas komisch klingen, aber eine ordentliche Fußnagel-Pflege ist unerlässlich für das Trekking. Man sollte darauf achten, dass die Fußnägel kurz geschnitten sind, damit diese beim Abwärtsgehen nicht vorne im Schuh anstoßen und damit am Abend schmerzen. Auch sollte darauf geachtet werden, dass keine scharfen Ecken vorhanden sind, die Verletzungen am Nachbarzeh hervorrufen könnten.
    Es ist ratsam, sich auf eine Mehrtagestour entsprechende Mittel für die Fußpflege ("Fuß-Balsam") mitzunehmen und die Füße an jedem Abend damit einzureiben. Sind die Füße nicht in Ordnung, so ist das wie ein platter Reifen beim Auto: Die Tour ist beendet.
  • Hat man Probleme mit Blasen an immer gleichen Zehen/Stellen am Fuß, so sollte man diese Stellen vor der Wanderung mit Pflaster abdecken ("Tapen").
  • Gute Erfahrung habe ich mit dem Einreiben der Füße mit Hirschtalg-Creme ("Second Skin") gemacht. Dazu reibt man jeden Morgen vor Beginn der Etappe die Füße mit Hirschtalg-Creme ein und wartet ein wenig, bis die Creme etwas eingezogen ist. Dann zieht man die Wandersocken darüber. Es fühlt sich dann an, als hätte man eine zweite Haut auf den Füßen. Nasse und feuchte Füße gibt es dann nicht mehr. Blasen ade!

Socken

  • Nicht mehrere Socken übereinander tragen. Diese schlagen meistens Falten und machen sich dann unter dem Fuß bemerkbar. Trotzdem hört man immer wieder, dass einige darauf "schwören", mehrere Socken übereinander zu tragen.
  • Zu dünne Socken sind beim Trekking nicht gut. Diese sollten gepolstert sein, damit die Nähte in den Schuhen sich nicht durchdrücken auf die Füße.
  • Baumwollsocken speichern die Feuchtigkeit und sorgen so für nasse Füße. Das gibt über kurz oder lang Blasen an den Füßen. Socken mit Merino-Woll-Anteil (35 - 70%) ausprobieren. Viele haben damit gute Erfahrung gemacht.
  • Vollgeschwitzte Socken können keinen Schweiß mehr aufnehmen und weiter transportieren. Folge ist dann, die Füße bleiben nass -> es gibt Blasen an den Füßen. Also Socken nach ein paar Tagen in jedem Fall waschen.

Schuhkauf

  • Wander-/Trekking-Schuhe sollte man immer im Fachgeschäft kaufen.
  • Schuhanprobe immer am Nachmittag, da die Füße nachmittags dicker (Wasser) sind als morgens.
  • Am besten nimmt man seine eigenen Socken mit zur Anprobe.
  • Man sollte sich vor dem Beratungsgespräch genau überlegen, für welches Gelände man die Schuhe einsetzen will. 
  • Nur dort anprobieren, wo auch eine schiefe Ebene vorhanden ist, damit man auch mal abwärts gehen kann. Wenn der Schuh dabei vorne anstößt, ist sein Sitz zu überprüfen, notfalls einen anderen Schuh probieren.
  • Schuhe beim Kauf immer ausgiebig anprobieren (nicht nur mal eben fünf Minuten).

Rucksack
Rucksack-Packen
Beim Packen des Rucksacks sollten einige Punkte beachtet werden:

  • Schwere Gegenstände nah am Körper und in der oberen Hälfte des Rucksacks einpacken. 
  • Das Gewicht des Rucksacks muss symmetrisch verteilt sein.
  • Alle Bekleidungsstücke sollten in Plastikbeutel verpackt werden, damit auch nach mehreren Schlechtwetter-Tagen die Kleidung noch einigermaßen trocken ist. Zusammengehörige Sachen in eigene Beutel packen.
  • Sachen, die man schnell im Zugriff haben will (z.B. Tages-Verpflegung), sollte man in Außentaschen/-fächern verstauen.
  • Trekkingstöcke, Foto-Apparat, GPS-Gerät etc. sollten außen angebracht werden. 
  • Wertsachen sollten immer innen in schwer zugänglichen Fächern verstaut oder direkt am Körper getragen werden (Diebstahl-Schutz)

Rucksack-Tragen
Ein Rucksack mit viel Gewicht wird nur dann zur Plage, wenn er nicht richtig getragen wird. Daher sollten einige Punkte beachtet werden:

  • Die Höhe der Trageriemen sollte der Rückenlänge entsprechend eingestellt werden.
  • Nachdem der Rucksack auf dem Rücken geschnallt ist und auf den Schultern liegt, sollte der Hüftgurt so eingestellt werden, dass der Rucksack mit seinem Gewicht hauptsächlich auf den Hüften liegt. Dabei muss man auch darauf achten, dass es keine Scheuerstellen an den Hüften gibt.
  • Ist der Rucksack richtig eingestellt, so sorgen die Schulterriemen dann nur noch dafür, dass der Rucksack eng am Körper anliegt und nicht hin- und herpendelt.

Trekking-Stöcke
Die Zeit, dass Trekking-Stöcke als "Opa-Wanderstöcke" abgestempelt wurden, ist mittlerweile vorbei. 
Beim steilen Aufstieg kann man damit durch das Abdrücken mit den Armen die Beine entlasten, man bedenke den schweren Rucksack. Beim Abstieg werden besonders die Knie entlastet.
Bei Kletterpassagen sollte man die Trekkingstöcke nicht an den Händen haben, denn hier können sie hinderlich sein.
In ebenem Gelände sollte man die Trekking-Stöcke nicht benutzen, da sich sonst ein Gewöhnungseffekt einstellt und man verliert die Fähigkeit für die Trittsicherheit und das Gleichgewicht.

Mobil-Telefon in den Bergen
Man liest immer wieder, dass Mobil-Telefon heute auch in den Bergen als Standard-Ausrüstung angesehen wird. Man sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, dass man dort jederzeit auch einen Netzempfang hat. Besonders auf den hoch gelegenen Hütten muss man damit rechnen, dass kein Empfang vorhanden ist.
Zusätzlich kommt noch das Problem hinzu, dass man u.U. seine elektronischen Geräte auf einer Hütte nicht aufladen kann, weil keine Steckdose im Zimmer vorhanden ist. Die Mitnahme eines Ersatzakkus ist also sinnvoll.

Foto-Apparat
Will man unterwegs ausgiebig fotografieren (was sich ja anbietet, denn man macht ja nicht jeden Tag eine Hüttentour), so sollte der Fotoapparat möglichst klein und leicht sein. Verstauen Sie diesen nicht im Rucksack, sondern so, dass er jederzeit schnell im Zugriff ist. Eine kleine (wasserdichte) Schutzhülle, die vorne am Schulterriemen des Rucksacks eingeklinkt ist (mittels Karabiner-Haken), tut da gute Dienste.

Bargeld
Auf den Hütten muss man damit rechnen, dass man immer bar bezahlen muss. Nur die wenigsten Hütten bieten den Service, dass man dort per EC- oder Kredit-Karte bezahlen kann. 
Daher ist es ratsam, sich vor der Tour ausreichend mit Bargeld auszustatten. Für den Notfall sollte man wissen, wo man im Tal eventuell seinen Geldvorrat auffüllen kann (falls man überhaupt mal ins Tal kommt). Man sollte mit 70,- €/Tag kalkulieren (ohne An-/Abreise).

Gehtempo/Gehzeiten

  • 300 - 400 Hm/Std. im Aufstieg
  • 500 - 800 Hm/Std. im Abstieg

Wetter- und Wege-Informationen einholen
Ist man unterwegs, so ist es ratsam, sich auf der Hütte bzw. beim Hüttenwirt über die Wetterbedingungen und die Beschaffenheit der Wege zur nächsten Hütte zu informieren: 
 - Sind Wege gesperrt? 
 - Muss man Umwege in Kauf nehmen?
 - Wieviel zusätzliche Zeit muss man einplanen?

Allgemeine Wanderempfehlungen, laut CAA (Club Arc Alpin)

1. Gesund in die Berge
Bergwandern ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz und Kreislauf setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt.

2. Sorgfältige Planung
Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Touren immer auf die Gruppe abstimmen! Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen.

3. Vollständige Ausrüstung
Passe die Ausrüstung der Unternehmung an und achte auf ein geringes Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso Erste-Hilfe-Paket und Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte und/oder GPS unterstützen die Orientierung.

4. Passendes Schuhwerk
Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit! Achte bei der Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht.

5. Trittsicherheit ist der Schlüssel
Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern sind häufigste Unfallursache! Beachte, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit die Trittsicherheit und Konzentration stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen vermeidet man das Lostreten von Steinen.

6. Auf markierten Wegen bleiben
Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: Steile Altschneefelder!

7. Regelmäßige Pausen einlegen
Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Kekse stillen den Hunger unterwegs.

8. Verantwortung für Kinder
Beachte, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im Vordergrund stehen! In Passagen mit Absturzrisiko kann ein Erwachsener nur ein Kind betreuen. Sehr ausgesetzte Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sind für Kinder nicht geeignet.

9. Kleine Gruppen
Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe. Vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren. In der Gruppe zusammen bleiben. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.

10. Respekt für Natur und Umwelt
Zum Schutz der Bergnatur: Keine Abfälle zurücklassen, Lärm vermeiden, auf den Wegen bleiben, Wild- und Weidetiere nicht beunruhigen, Pflanzen unberührt lassen und Schutzgebiete respektieren. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden, oder Fahrgemeinschaften bilden.

11. Wandern mit Hund
Hunde an die Leine: Auch wenn die Gebirgsflächen große Freiheit ausstrahlen, werden fast alle offenen Gebiete als Alm- und Weideflächen benutzt. Freilaufende Hunde schrecken das Almvieh unnötig auf. Hundekot bitte mitnehmen und richtig entsorgen. Exkremente können für Kühe und Schafe extrem gefährlich sein.

 

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