Um was geht es hier?
Für das Thema Kleidung ist hier eine
eigene Seite eingerichtet, denn diesem Thema ist in Bezug auf die
Packliste und das Wetter besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Hier soll nicht nur die Rede von der Unterwäsche, von Hemd und Hose sein, sondern
auch von den anderen Kleidungsstücken wie Socken, Schuhe, Handschuhe und
Kopfbedeckung.
Schichtenmodell
Das Zauberwort heißt "Schichtenmodell" und die modernen Fasern
sind "Goretex", "Sympatex", Fleece, Microfaser etc.
Wenn vom Schichtenmodell die Rede ist, dann ist damit gemeint, dass nicht
jede Kleidung jede Funktion übernimmt, sondern nur eine bestimmte. Diese
Kleidungsstücke mit den unterschiedlichen Funktionen werden dann je nach
Wetterlage in den einzelnen Schichten getragen.
Schicht 1: das Körperklima
Der Körper soll trocken und warm bleiben und für diese Funktion ist die
Unterwäsche zuständig. Diese muss den Körperschweiß nach außen -
sprich auf die nächste Schicht - übertragen. Baumwoll-Unterwäsche ist
dafür nicht geeignet. Moderne Funktionsunterwäsche besteht heute zu 100%
aus Kunstfasern und wenn es gute Unterwäsche ist, dann ist das Gefühl
auf der Haut auch gut. Bei Baumwoll-Unterwäsche entsteht
Verdunstungskälte auf der Haut, was nicht so angenehm ist.
Unterwäsche mit Merino-Woll-Anteil ist die neueste Entwicklung auf diesem
Sektor. Diese hat den Vorteil, dass sie nicht wie Kunstfaser-Unterwäsche
so schnell unschöne Gerüche an die Außenwelt abgibt. Nachteil:
Merino-Unterwäsche ist relativ teuer.
Schicht 2: Isolationsschicht
Diese Schicht wird durch Hemd und Trekking-/Wanderhose realisiert. Diese
Kleidungsstücke sollten nicht zu eng sitzen, aber aufgrund von Kunstfaser auch winddicht
und atmungsaktiv sein und den Schweiß nach außen abgeben. Zu beachten
ist: Wenn die Kleidung zu legere getragen wird, kann der Schweiß nicht
von der Funktions-Unterwäsche an die zweite Schicht weitergegeben
werden.
Noch ein Wort zur Hose: Diese sollte ausreichend Bewegungsfreiheit
garantieren, damit man auch mal einen weiten Schritt machen kann. Hosen
mit Stretch-Elementen bieten diese Funktion. Man sollte auch darauf
achten, dass die Taschen der Hosen durch Reisverschlüsse verschlossen werden
können. Eine Seitentasche für ein kleines Wanderbuch oder eine Karte ist
auch sehr sinnvoll.
Schicht 3: Wärme-Isolation
Diese Schicht soll dafür sorgen, dass der Körper seine Wärme nicht
verliert. Dies wird durch eine Jacke oder einen Pullover gewährleistet.
Am besten hat sich hier eine Fleece-Jacke bewährt. Manchmal sind diese
auch noch winddicht und atmungsaktiv, was einem dann die nächste Schicht
ersparen kann.
Schicht 4: Wetterschicht
Wind und Regen sollen durch diese Bekleidungsschicht abgehalten werden,
aber auch die Körperfeuchtigkeit soll noch nach außen transportiert
werden. Diese Kleidung muss daher winddicht, regendicht und atmungsaktiv
sein. Dies ist nicht so leicht gut zu realisieren. Einfache und preiswerte
Kleidung mit wundersamen Namen schaffen dies meistens nur unzureichend.
Aus meiner Erfahrung erfüllen die Produkte mit Goretex-Membran die
Anforderungen am besten (aber auch nicht 100%ig).
Als Jacke kann man sich hier eine Hardshell-Jacke zulegen, die auch den
Regen abhält. Meistens ist diese aber schwerer und unhandlicher als eine
Fleece-Jacke und zusätzlich eine dünne Regenjacke. Das gleiche gilt für
die Hose. Auch hier gibt es solche, die auch Wasser abhalten (aber nicht
dauerhaft). Besser ist meiner Ansicht nach zusätzlich zur leichten
Wanderhose eine dünne, leichte und
atmungsaktive Regenhose (z.B. mit Goretex Paclite Shell).
Schuhe und Socken
Diese beiden Kleidungstücke sind für jeden Wanderer wohl das wichtigste
Utensil und hier scheiden sich auch sehr oft die Geister.
- Trekking-Stiefel: leicht,
guter Sitz am Fuß, guter Bodenhalt, Material: Synthetik/Goretex, für
leicht alpines Gelände.
- Wanderstiefel:
mittelschwer, sehr guter Sitz am Fuß, sehr guter Bodenhalt,
Material: Leder/Goretex, alpines Gelände.
- Bergstiefel: schwer, sehr
guter Sitz am Fuß, sehr guter Bodenhalt, Material: Leder, hochalpines
Gelände.
Anmerkungen:
Schuhe mit Goretex-Membran sind generell wasserdicht und atmungsaktiv;
Lederschuhe sind für eine gewisse Zeit wasserabweisend (wenn sie
imprägniert sind).
Lederschuhe können mehr Schweiß aufnehmen als Synthetik-Schuhe, sie
benötigen aber auch mehr Zeit, um die aufgenommene Feuchtigkeit wieder
abzugeben, sprich zu trocknen. Dies kann bei Hütten-Trekking manchmal ein
Nachteil sein, denn man benötigt täglich trockene Schuhe, sonst sind
Blasen vorprogrammiert.
Kauftipps für Schuhe:
- Schuhe im Fachgeschäft
anprobieren und beraten lassen.
- Schuhe nachmittags kaufen, weil
Füße dann dicker sind.
- Eigene Strümpfe zur Anprobe
mitnehmen
- Füße brauchen in den Schuhen
vorne ausreichend Platz, damit die Zehen nicht beim Abstieg vorne
anstoßen.
Siehe auch unter
"Hinweise".
Socken
Viele Fußbeschwerden resultieren nicht von den Schuhen, sondern von den
Socken. Man sollte an der Qualität der Socken nicht sparen. Für
Mehrtageswanderungen mit viel Gepäck braucht man gepolsterte Socken, die
den Schweiß gut transportieren. Auch hier geht der Trend zu Socken mit
Merino-Woll-Anteil (35 - 70%). Merino-Socken sind aber nicht so
rubust wie übliche Wandersocken aus Mischgewebe.
Siehe auch unter "Hinweise".
Kopfbedeckung
Sonnenhut mit Krempe und eine Mütze gegen Kälte sollte man nicht vergessen.
Handschuhe
Winddichte Fleece-Handschuhe sind für Höhen bis 3000 Metern zu empfehlen. Für
seilgesicherte Strecken tun Radfahrhandschuhe gute Dienste.
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