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Bau einer Archtop-Hollowbody-Gitarre (Seite 3)
Zusammenleimen von
zwei Ahorn-Brettern für die Ahorn-Decke Vom Schreiner habe ich mir ein Ahorn-Brett von ca. 30 mm Dicke, einer Länge von 1 m und einer Breite von 19 cm geholt. Das Brett wird durchgeschnitten (Längen: 45 cm/55 cm) und an den Längsseiten zusammengeleimt. Der Schreiner hatte mir die eine Kante und eine Seite des Brettes plan gehobelt. Damit sind die Voraussetzungen für eine gute Verbindungsstelle gegeben. Nach dem Bestreichen der Klebeflächen mit Holzleim werden die beiden Bretter mittels zweier großer Schraubzwingen gegeneinander gepresst. Damit die beiden Teile in der Mitte nicht ausbrechen und es eine plane Klebestelle ergibt, wird die Klebekante mit kleinen Brettern und zwei Schraubzwingen in der richtigen Position gehalten. |
Aufzeichnen der Deckenform Nach dem Trocknen von ca. 12 Stunden wird auf der Rückseite dann die Form des Korpus aufgezeichnet. Dies geschieht einfach, indem der Korpus auf die Decke gelegt und nachgezeichnet wird. Wichtig dabei ist, daß die Mittellinie genau mit der Mittellinie des Korpus übereinstimmt, damit die Stoßstelle der beiden Bretter später genau über der Längsachse der Gitarrendecke verläuft |
Ausschneiden der Deckenform Danach kann die Form der Decke ausgesägt werden. Mit einer Stichsäge und einem für enge Kurven geeignetem Sägeblatt wird dies durchgeführt. Da Ahorn sehr hart ist, dauert der Vorgang etwas. |
Bearbeiten der Decke zur gewölbten Form Auf die Oberseite des Decke wird dann eingezeichnet, wo später der Halsfuß eingeleimt und der Steg aufgeschraubt werden soll. Dieses wird die höchste Stelle der Decke sein. Um den Mittelpunkt wird ein Kreis mit einem Zirkel geschlagen, um in etwa ein Maß zu haben, wie die Höhenlinien auf der Decke verlaufen sollen. Ebenso wird jeweils eine Höhenlinie vom Kreis zu den beiden "Hörnern" des Korpus gezeichnet |
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Um die gewölbte Decke herauszuarbeiten, benutze ich eine Rotor-Raspel als Vorsatz in der Bohrmaschine (siehe oberen Bildrand) und Schleifzylinder von zwei unterschiedlichen Durchmessern. Der Profi-Gitarrenbauer (z.B. Robert Benedetto) führt diesen Arbeitsgang mit Spezial-Hobeln durch. Leider habe ich diese nicht, so daß ich mit den eben erwähnten Werkzeugen vorliebnehmen muß. |
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Es funktioniert auch gut, nur
mit der Rotor-Raspel muß man vorsichtig vorgehen. Drückt man beim Bearbeiten zu stark,
so kann diese ausbrechen und Beschädigungen an Stellen hervorrufen, wo sie nicht mehr zu
beseitigen sind. Nach dem groben Bearbeiten wird zur Feinbearbeitung der gewölbten Oberfläche ein grobes (Körnung 50) und feines (Körnung 150) Schleifband auf einem Schleifzylinder als Vorsatz in der biegsamen Welle benutzt. |
Mit dem Delta-Schleifer
arbeite ich dann die Oberfläche nach. Ist die Oberseite der Decke soweit fertig, wird die entgegengesetzte Wölbung auf der Unterseite mit den gleichen Werkzeugen herausgearbeitet: Rotor-Raspel und Schleifzylinder an der Bohrmaschine. Damit man mehr Bewegungsfreiheit hat, ist eine biegsame Welle an der Bohrmaschine sehr hilfreich. |
Sicherheits-Hinweis: Beim Arbeiten mit der Rotor-Raspel sollte man eine Schutzbrille tragen, da die Raspel sehr kleine Holzspähne erzeugt und durch die Luft wirbelt. Dabei kann ein Span leicht mit hoher Geschwindigkeit ins Auge geschleudert werden. |
Im Bild ist zu sehen, daß dort, wo später ein Block im Korpus für die Befestigung des Saitenhalters sein wird, auch in der Decke ein Teil nicht entfernt wird. Das Gleiche gilt für den Bereich, wo später der Halsfuß eingeleimt wird. Dieser Teil ist aber nur so groß, dass später nach dem Einfräsen des Halstonabnehmers keine Verbindung mehr zwischen Decke und Boden besteht. |
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Seite zuletzt geändert am: 06. Februar 2016