rkock guitars & amps


[zurück]  [weiter]

Bau einer Archtop-Hollowbody-Gitarre (Seite 2)

 

Ausfräsen des Gitarren-Korpus

Zuerst wird auf den Korpus eingezeichnet, wie dieser ausgefräst werden soll. Die Seiten (Zargen) sollen in einer Dicke von 1 cm stehen bleiben. Nur im Bereich der Spitze des oberen Hornes und im Fußbereich wird der Rand dicker sein. Hier werden später die Gurtknöpfe eingeschraubt.
Dort, wo die Brücke/der Saitenhalter befestigt wird, bleibt ein rechteckiger Bereich von 5 cm x 12 cm stehen. Zwischen den beiden Hörnern, wo der Hals in den Korpus eingeleimt wird, bleibt ebenfalls ein ausreichend großes Stück des Korpus erhalten. Beim unteren Horn wird die Seitendicke ebenfalls größer sein, damit hier später ein Cut Away eingeschleift werden kann.

 

Zum Ausfräsen benötigt man den Oberfräser. Ein Fingerfräser von ca. 8 cm Länge und einer Fräsbreite von 10 mm tut gute Dienste.


Um die Randdicke von 1 cm überall genau einhalten zu können, habe ich einen Dickenanschlag gebaut, der an der Fräserhalterung befestigt wird. Mittels einer Schraube kann ich den Abstand zwischen Fingerfräser und Zarge einstellen. Die Schraube gleitet dann beim Fräsen außen am Korpus entlang und sorgt für den gleichmäßigen Abstand zwischen Außenkante und Fingerfräser.

Dort, wo der Rand dicker sein soll, kann diese Methode natürlich nicht angewendet werden. Hier muß man den Fräser vorsichtig freihändig führen.
Wichtig dabei ist, daß mit jedem Fräsgang die Frästiefe nicht über 5 mm eingestellt wird, sonst wird es bei den hohen Drehzahlen des Oberfräsers gefährlich.

Da ich einen Fräser benutze, dessen Schnittdicke nicht breiter ist als der Schaft des Fräsers, muß der Dickenanschlag nur solange benutzt werden, bis der Fräserschaft die Führung übernimmt.
Nach dem Fräsen des Randes auf die endgültige Tiefe werden mehrere Kanäle in rechteckigem Verlauf in den Korpus gefräst. Auf den stehengebliebenen Holzteilen kann der Oberfräser geführt werden.
Sind auch diese auf die vorgegebene Tiefe ausgefräst, können die stehengebliebenen Rechtecke mit einem Stechbeitel soweit entfernt werden, daß nur noch mit einem Schleifteller nachgearbeitet werden muß. Auf diese Weise werden alle stehengebliebenen Teile des Korpus entfernt.
 

Mit dem Stechbeitel können die stehengebliebenen Holzteile nicht sauber entfernt werden, so daß danach ein Nacharbeiten mit Schleifwerkzeugen notwendig ist.

Dazu benutze ich wegen des eingeschränken Platzes innerhalb des Korpus den Delta-Schleifer und einen kleinen Schleifteller. Diesen habe ich in die Welle meines Drehmel-Multi eingespannt.
Im Bild sieht man deutlich die beiden Holzklötze im Bereich des Halsfusses und des Saitenhalters. Hier werden der Halsfuß und der Saitenhalter befestigt.

 

Herausarbeiten der Wölbung des Bodens

Für die Wölbung des Bodens steht eine Dicke von ca. 15 mm zur Verfügung. Zuerst wird mit dem Oberfräser ein Rand von ca. 10 mm Tiefe und Breite gefräst, aber nicht im Bereich des Gitarrenfusses (am Halsansatz).
Dies soll sicherstellen, daß der Rand überall auf gleicher Ebene verläuft.

Es werden ein paar Höhenlienien eingezeichnet, die eine Hilfe beim Herausarbeiten der Wölbung geben sollen.

Danach wird mit der Rotor-Raspel eine leichte Rundung zum Rand hin gearbeitet. In der Mitte des Bodens bleibt die Dicke fast vollständig erhalten (genauso wie dies bei der Ahorn-Decke der Fall ist).
 

Anschließend wird mit dem Schleiferzylinder und dem Delta-Schleifer nachgearbeitet.

Der Boden hat dann an den Rändern eine Dicke von ca. 5 bis 7 mm. Zur Mitte hin wird dieser dicker, da außen eine Wölbung herausgearbeitet ist und im Inneren des Korpus der Boden eine ebene Fläche bildet.

 


[zurück]  [weiter]  [guitars] 
Copyright © 1999/2016 by rkock guitars & amps
Seite zuletzt geändert am: 04. Februar 2017