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Die Klangeinstellung nach Fender

In den Röhrenverstärkern wurden in den frühen Entwicklungsjahren hauptsächlich das von Leo Fender benutzte und wahrscheinlich aus der Radiotechnik übernommene Klangregelnetzwerk eingesetzt. Viele Hersteller von Gitarren-Verstärkern haben diese Schaltung grundsätzlich übernommen und/oder die Werte leicht variiert.

Leo Fenders typische Klangeinstellung sah und sieht heute meistens folgendermaßen aus:

Der Widerstand R5 (1M) ist meistens der Volumen-Steller oder ist die Eingangs-Impedanz der folgenden Röhrenstufe.

Wie funktioniert dieses Klangeinstellnetzwerk?

Es ist ein passives Netzwerk, d.h. es ist nur in der Lage, die Frequenzen mehr oder weniger zu dämpfen. Eine nachfolgende Verstärkerstufe ist daher unbedingt notwendig. Grundsätzlich muß man sagen, daß sich alle Einsteller gegenseitig beeinflussen. Für die Erläuterung der prinzipiellen Funktionsweise nehmen wir aber an, daß dies nicht der Fall ist.

 

R2: 250k log (Treble)
R3: 250k log (Bass)
R4: 10k log (Middle)

Die obige Einstellung, bei der alle Steller (Poti R2, R3, R4) in der Mittenstellung 5 (12-Uhr-Position) sind, erzeugt den folgenden Frequenzverlauf (grüne Kurve):

 

Man beachte den starken Frequenzeinbruch bei ca. 500 Hz (grüne Kurve). Die Mittenfrequenzen werden also in dieser Grundeinstellung schon stark bedämpft. Gegenüber den beiden anderen Potis kann mit dem Mittensteller eine Anhebung der Frequenzen nicht erreicht werden. Mit dieser Einstell-Charakteristik bewirkt man, dass der Klang nicht so "mulmig", sondern "knackig" ist.
Mit einem höheren Wert von C1 (z.B. 470p) kann man das Frequenzloch zu niedrigeren Frequenzwerten verschieben (z.B. 300 Hz). Gleichzeitig ist die Dämpfung der Frequenzen nicht so stark (blaue Kurve).

 

Für die tiefen Frequenzen...
bildet der Kondensator C1 (250pF) einen hohen Widerstand. Entscheidend für den Frequenzgang ist hier besonders der Widerstand R1 (100k) und der Kondensator C2 (100nF). Da der Steller (Poti) R3 mit 250k einen sehr viel höheren Wert als der Steller für die Mitten hat, bestimmt dieser hauptsächlich die Verstärkung bei tiefen Freuenzen. Wie man sieht, erhöht sich die Verstärkung der tiefen Frequenzen, das Frequenzloch bleibt bei ca. 500 Hz. Man kann die tiefen Frequenzen insgesamt abschwächen, indem man den Kondenstor C2 zu niedrigen Werten (bis ca. 22nF) ändert.

Bass: 5 - 10
Mid: 5
Treble: 5

 

Für die hohen Frequenzen...
ist hauptsächrlich der Kondensator C1 und das Poti R2 (Treble) bestimmend. Der Widerstand R1 von 100k hat einen hohen Wert gegenüber C1/R2. Die Frequnzanhebung oder -Absenkung wird damit hauptsächlich durch das Poti R2 erreicht. Bemerkenswert ist, dass sich bei konstanter Einstellung von Mitten- und Bass-Poti das Frequenzloch der Mitten von 500 Hz (rechte grüne Grafik) nach 300 Hz verschiebt (blaue Kurve). Dieses starke Verändern der Frequenzlücke tritt nur beim Verändern des Treble-Potis ein.

Bass: 5
Mid:    5
Treble: 5 - 10

 

Für die mittleren Frequenzen...
bestimmt hauptsächlich die Kombination aus R1, C3 und R4 (Poti Mid) das Verhalten der Schaltung. Die mittleren Frequenzen werden in Abhängigkeit des Poti-Stellers von R4 gegen Masse kurzgeschlossen und bilden somit eine Frequenzfalle. Im Diagramm unten ist zu sehen, dass sich die Lage des Frequenzloches nicht verschiebt. Das stärkste Frequenzloch ergibt sich in der Poti-Stellung 0. Die Dämpfung der Mittenfreuenzen ist aber auch bei der Stellung 10 des Potis sehr prägnant vorhanden.
Einzig der Höhensteller R2 (Treble) beeinflußt auch hier die Lage des Frequenzloches.

Bass: 5
Mid:    0 - 5 - 10
Treble: 5


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Zuletzt geändert am: 25. Februar 2016