Zum Nationalhelden der Südtiroler
Am Morgen können
wir ab 7:30 h beim "Mooserwirt" frühstücken. Es ist reichlich und so können
wir uns gut für den Tag stärken.
Während des Frühstücks taucht dann plötzlich Christian beim "Mooserwirt" auf.
Er hat gegenüber im "Cafe Maria" übernachtet – und nicht wie
beabsichtigt im Gasthaus Hochfirst. Sein Reservierung hat er Reinhard II
überlassen, der nun zusammen mit Martin (Christians Wander-Kollegen) dort übernachtet
hat. Christian will heute eine Gewalttour machen, nicht nur – wie wir - bis zur
Pfandler Alm gehen, sondern weiter zur Hinteregg Alm, die kurz vor der
Hirzer Hütte liegt. Ein Tagesmarsch von netto 8 Stunden. Wir haben uns das
Tagesziel noch offen gelassen, wollen aber erst mal die Pfandler Alm ins
Auge fassen.
Barbara und Falkmar haben eh eine andere Planung - wie ich später erfahren
soll.
Um ca. 8:45h starten wir zu sechst. Die Wolken hängen noch tief, aber es
sieht aus, als sollte es doch ein schöner Tag werden. Zuerst geht es bergauf nach Stuls, einem
kleinen Bergdorf. Danach auf Asphalt weiter Richtung St. Leonhard im
Passertal. Bis dahin müssen wir aber viel auf Asphalt laufen an diesem Tag.
So sind wir froh, dass wir um ca. 12.00 h St. Leonhard erreichen.
Hier machen wir eine Pause in einem Cafe. In diesem Ort ist die letzte Möglichkeit,
sich an einem Geldautomaten noch mit Geld zu versorgen oder Lebensmittel
einzukaufen. Wie sich später rausstellt, nutzte nicht jeder diese Möglichkeit!
Barbara und Falkmar wollen ins kommenden Pfeiftal absteigen, um dann mit dem
Bus nach St. Martin zu fahren, dort übernachten und dann am nächsten
Morgen mit der Seilbahn zur Hirzer Hütte hoch fahren. Es ist schade, dass
sie uns verlassen wollen, denn wir haben bisher viel Spaß miteinander
gehabt. Wir tauschen E-Mail-Adressen aus, um in Kontakt zu bleiben und eventuell Fotos zu
zusenden.
Nach der ausgiebigen Pause in St. Leonhard mit einer leichten Stärkung geht es weiter
Richtung Pfeiftal. Manchmal müssen wir ein bisschen hinschauen, ob die
Ausschilderung auch klar ist. Mein GPS-Track zeigt jedenfalls eine ganz
andere Wegführung an. Aber das habe ich mittlerweile gelernt, dass der
Vorgänger, der diesen Track erstellt hat, nicht immer den Original-E5 gegangen ist oder nicht gehen konnte.
Die Sonne ist mittlerweile wieder recht stark, so dass wir eine Erfrischung
an einem Bach gut gebrauchen können. Barbara und Falkmar biegen kurz darauf
ins Pfeiftal ab.
Ein letztes Foto von beiden Seiten, und gute Wünsche für die weitere
Wanderung.
Wir wandern jetzt zu viert: Andreas, Ben (unsere beiden
Deutsch-Amerikaner), Thorsten und ich. Es ging jetzt wieder bergauf zur
Pfandler Alm, von 750 auf 1350 m.
Unterwegs überlegen wir noch, ob wir die Hirzer Hütte an diesem Tag noch
erreichen können. Einheimische Wanderer, die uns entgegen kommen, raten uns ab, da der Weg doch sehr steil
wäre. Also ist unser Tagesziel ab
diesem Zeitpunkt die Pfandler Alm, eine Entscheidung, die sich als richtig erweisen
soll.
Es geht über Almwiesen relativ steil hinauf bis zum "Pfandlerhof", einer
Jausenstation. Hier machen wir noch eine Trinkpause. Danach ist noch ein steiler Aufstieg von
300 Hm zu machen. Dieser führt über steinige Wege zur Pfandler Alm.
Unterwegs hat man viele Station mit Erläuterungen (so eine Art Wallfahrt)
für den Tiroler Nationalhelden Andreas Hofer errichtet. Hier wird die
Geschichte des Tiroler Befreiungskampfes und die Verhaftung von Andreas
Hofer in seinem Versteck auf der Pfandler Alm, nachdem er von einem Bauern
verraten worden war, erzählt.
Um 16:45h erreichen wir die Pfandler Alm. Eine schöne Hütte, die in
Privatbesitz ist. Es gibt nur Lager und wir zahlen für Übernachtung und Frühstück
19,- €, warme Dusche inklusive. Die Lager sind in einem separaten Haus
untergebracht, alles recht neu. Es gefällt uns gut. Auch das Essen ist sehr
gut und reichhaltig. Wäsche waschen ist möglich und so nutzt manch einer die
Gelegenheit dazu; auch eine Wäscheleine gibt es. Außer einigen französischen
Wanderern aus dem Elsaß sind wir die einzigen Gäste.
Überraschung einige Zeit nach unserer Ankunft: Reinhard II tauscht auf der
Pfandler Alm auf. Er hat den Weg vom Gasthaus Hochfirst allein gemacht,
nachdem er vorher mit dem Bus vom Gasthaus Hochfirst nach Moss gefahren ist.. So
sind wir jetzt wieder zu fünft. Den Schlafraum mit den Lagerbetten haben wir
allein, so dass jedem ein eigenes Doppel-Lagerbett zur Verfügung steht.
Leider gibt es am Abend keinen Kaiser-Schmarrn mehr, da dieser nur zur
Mittagszeit über dem offenen Feuer zubereitet wird. Er soll hier sehr gut
schmecken.
Aber auch das sonstige Essen ist gut und reichlich.
Wir können unsere Handys aufladen, aber Handy-Empfang ist praktisch nicht möglich.
So ist das Senden einer „Wasserstands“- Meldung per SMS nach Hause nicht
möglich.
Fotos
(alle Fotos - in chronologischer Reihenfolge - können
in einer PDF-Datei runtergeladen werden)
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