Am tiefen Bergsee vorbei zum großen
Ski-Gebiet
Direkt nach dem Frühstück
wollen wir um 8:15 bei der Hirzer Hütte starten. Die Wolken hängen nach
dem Wolkenbruch des Vorabends noch tief und es fängt leider etwas an zu
nieseln. Die ersten Wanderer sind schon im Anstieg zur Hirzer Scharte. Wir
präparieren uns erst mal mit Regenkleidung für den Aufstieg zur Hirzer
Scharte. Sieht nicht so aus, dass es sich heute lohnt, auf die Hirzer Spitze
zu steigen, denn es ist da oben alles in Wolken gehüllt.
Um 8:45 h starten
wir zu fünft in Richtung Hirzer Scharte (2698 m).
Der
Aufstieg erfolgt über einen schmalen Pfad zwischen Almwiesen, später dann
über Geröllfelder. Den letzten Abschnitt zur Scharte muss man dann
teilweise mit Klettern über Gestein bewältigen. Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit sind hier gefordert. Oben auf der Scharte angekommen, müssen
wir uns orientieren, wo es weitergeht. Es hat sich die Befürchtung
bewahrheitet, dass ein weiterer Aufstieg zur Hirzer Spitze sich heute nicht lohnt, da
diese in Wolken gehüllt ist. Also machen wir uns an den Abstieg. Höher als
die Scharte kommen wir auf dieser Etappe nicht mehr. Wir folgen dem "Gebirgsjägersteig"
(gleichzeitig E5) jetzt bis zur Meraner Hütte. Eine etwas größere Pause
wollen wir später machen. Eine Einkehrmöglichkeit gibt es heute erst
wieder in der Meraner Hütte, und die ist eh unser Tagesziel. Also braucht man heute
genügend Wasser und Proviant im Rucksack. Vor dem Abstieg präparieren wir
uns noch mit Mütze und Handschuhe, denn es ist recht kühl hier oben.
Wir gehen langsam über Geröllfelder und Almwiesen abwärts,
zwischenzeitlich kommen uns auch mal Wanderer entgegen, die zum Hirzer
hoch wollen. Wir passieren ein paar kleine Seen, wandern über Geröllpfade
am Berg entlang, immer leicht runter und wieder rauf.
Nach ungefähr zwei Drittel der Strecke erreichen wir den
Kratzberger See (2120 m). Ein idealer Platz, um eine größer Pause zu
machen. Das Wasser des Sees ist kalt, aber Thorsten lässt es sich auch hier
nicht nehmen, mal ein kurzes Bad im "küüühlen" Nass zu nehmen. Da kann er
ja nur froh sein, dass bald auch die Sonne leicht aus den Wolken hervor
schaut. Selbst Fischzucht wird hier wohl betrieben, denn auf einem großen
Stein steht in großen Buchstaben der Hinweis „Privat-Fischerei“. Auch
andere E5-Geher machen hier eine Pause. Nach ca. einer Stunde brechen wir bei leichtem Sonnenschein wieder auf.
Die Meraner Hütte ist nicht mehr weit, die Landschaft wird einer Alm
immer ähnlicher. Weidende Kühe schauen uns interessiert auf unseren
Weg zu. Bald sind in der Ferne die ersten Skilifte in der Umgebung der
Meraner Hütte auszumachen. Hier ist das Skigebiet „Meran 2000“ vor
einiger Zeit entstanden. Man könnte von hier also einfach Richtung Meran
absteigen und vorn dort die Heimreise antreten. Aber wir wollen ja noch eine
Etappe nach Bozen absolvieren, und das wollen wir uns auch nicht nehmen
lassen.
Der Abstieg zur Meraner Hütte gestaltet sich ein wenig anstrengend, denn
hier ist für die vielen E5-Geher extra ein Weg aus vielen Natursteinen
angelegt worden, der durch eine Holzeinzäunung begrenzt ist. Die wahre
Freude ist dieser Weg nicht. Auf diesen Steinen läuft man wie auf Stelzen. Am besten geht man
hier außerhalb der Einzäunung, was die ursprüngliche Idee der Alm-Bauern
sicherlich auch nicht war. Um 14:20 h erreichen wir bei herrlichem
Sonnenschein die Meraner Hütte. Wir nehmen zu dritt ein Zimmer-Lager und HP
zu 34,- EUR. Das Zimmer ist sehr gut, hat sogar einen Balkon. Die Duschen
und sonstigen sanitären Anlagen sind sehr sauber und gut, und man kann
seine Wäsche mit warmem Wasser waschen und auf einer Wäscheleine draußen
aufhängen.
Diese Hütte ist wirklich sehr gut und kann empfohlen werden. Kaffee und Kuchen
schmeckten sehr gut und draußen
auf der Terrasse stehen Sonnenliegen zur Verfügung.
Das Abend-Menü der HP besteht aus vier Gängen, man ist „pappsatt“,
wenn man das gegessen hat.
Da dies wohl unser letzter Abend mit Andreas, Ben und Reinhard II ist, blieben wir an diesem Abend lange in geselliger Runde beisammen.
Andreas und Ben erzählen so einiges über die Lebensgewohnheiten in den
U.S.A. und dem heißen Wetter in Tennessee im Sommer.
Fotos
(alle Fotos - in chronologischer Reihenfolge - können
als PDF-Datei heruntergeladen werden)
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