Anstatt mit dem Bus geht's jetzt per pedes nach Meran

Da ich ja unterwegs infolge des schlechten Wetters in der ersten Woche nicht über den Kaunergrat gehen konnte, habe ich jetzt noch drei Tage Zeit, die ich füllen muß. Denn meine Rückfahrt mit Bus und Bahn ist fest terminiert. So habe ich mich schon ein paar Tage vorher entschlossen, den Weg vom Vernagt-Stausee nach Meran nicht mit dem Bus zu fahren, sondern zu fuß über den Meraner Höhenweg zu wandern.
Dazu muß ich mir erst einmal klar werden, wie ich von Vernagt zum Meraner Höhenweg komme. Dieser Weg verläuft nicht direkt in der Nähe des Stausees her, aber mit einer halben Tagestour kann man ihn erreichen. Ich entscheide mich für den Weg über den Azboden. Das bedeutet zwar, dass ich bis auf 2400 m wieder hoch muss, aber dafür ist die Strecker sicherlich schön. Man hätte auch parallel zum Schnalsbach laufen können und bei Karthaus den Meraner Höhenweg erreichen können, scheint mir aber nicht so interessant zu sein.

Die freundliche Wirtin in meiner Pension Gurschler schenkt mir noch eine Karte der Texelgruppe, auf der auch der Meraner Höhenweg detailliert verzeichnet ist. Nach dem Frühstück macht ich mich auf den Weg, zuerst an der Straße entlang, dann biege ich ab auf den Weg Nr. 18 Richtung Azboden. Unterwegs wechsele ich dann auf Nr. 27a und 27b. Ich passiere den Gfallhof und steige dann auf 2400 m hoch zum Azboden. Hier gibt es einen kleinen Wasserstelle und eine Alm, auf der einige Kühe grasen. Als ich diese passiere, meinen diese wohl, ich sein der Hüter und folgen mir. Zuerst werde ich sie nicht mehr los, aber bald merken sie doch, dass sie wohl auf dem Holzwege sind. 

Nach dem Azboden geht es in steilen und schmalen Pfaden bergab und man muss schon aufpassen, dass man nicht stolpert. Als ich unten im Hochtal angekommen bin, überquere ich zuerst den Grafbach und komme dann zur Grafalm, die aber verwaist ist. Ich bin jetzt auf ca. 1900 m und habe es nicht mehr weit bis Vorderkaser, wo ich auf den Meraner Höhenweg treffen muss. Hier angekommen, mache ich dann eine Pause im Gasthaus Jägerrast (1693 m) und erkundige mich, wie weit es noch bis zu den Bauerhöfen Montfert und Untervernatsch ist, wo man übernachten kann. Ca. zwei Stunden soll der Weg bis dahin noch dauern. Das sollte an diesem Tag noch gut zu schaffen sein.

Da ich den Meraner Höhenweg bisher nicht kenne, bin ich überrascht, welche Ansprüche dieser an die Wanderer stellt. Im südlichen Teil geht er zwar immer so auf einer Höhe von 1500 - 1800 Meter, hat aber immer wieder Auf- und Abstiege. Von Vorderkaser bis auf die Höhe von Karthaus wandere immer oberhalb des Pfossentals mit teilweise sehr schöne Aussicht in das Tal. Ab Karthaus biegt der Weg in Richtung Katharinaberg ab und verläuft dort oberhalb des Ortes. Da ich den Weg nicht unbedingt verlassen will, versuche ich in Herbergen direkt am Weg eine Unterkunft zu bekommen. Der Montfert-Hof und der Untervernatsch-Hof kommen dafür in frage. Ich frage im Untervernatsch-Hof an. Es ist ein sehr alter Bauernhof und die Zimmer sind sehr, sehr einfach, um nicht zu sagen spartanisch. Aber trotzdem ist es praktisch ausgebucht. Aber die alte Hausherrin versucht dann doch, ein Zimmer für mich aufzutreiben. Schließlich bekomme ich für 40,- EUR (inkl. Abendessen und Frühstück) eine ganze Ferienwohnung, die gerade nicht belegt ist, und zwar im jüngeren Zweithaus des Sohnes.

"Um 18.30 Uhr ist Abendessen", werde ich informiert. Das findet dann in der alten Bauernstube mit sehr altem Kachelofen statt. Man lernt hier so einige Wanderer kennen, die auch auf dem Meraner Höhenweg unterwegs sind und tauscht Informationen aus, wo man denn wohl am nächsten Abend übernachten könnte.


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