Erst
steiler Aufstieg zum Joch, dann Abstieg über Schneefelder und ein langer
Weg zur Martin-Busch-Hütte
In
der Braunschweiger Hütte ist man es gewohnt, dass hier ein
Frühstücks-Büffet aufgebaut ist. So ist es auch diesmal. Eine
zusätzliche Tasse Kaffee ist inklusive. Viele der Wanderer finden sich
rechtzeitig in der Frühe im Gastraum ein, um sich zu stärken bei einem
ausreichenden und guten Frühstück. Heute soll es über das Rettenbachjoch
gehen - der Wirt hat empfohlen, nicht über das Pitztaler Jöchl zu gehen,
da dort Neuschnee ist und man schnell abrutschen kann.
Wir
starten in eine recht großen Gruppe zum Anstieg zum Rettenbachjoch, bei
viel Neuschnee auch heute wieder recht anstrengend. Oben am Joch angekommen,
erwartet uns auf der anderen Seite noch mehr Schnee. Würde der Lift laufen,
man könnte direkt meinen, dass Winterzeit und Ski-Saison ist. Aber wir
müssen per Pedes den Berg hinab zum Parkplatz an der Talstation. Einige
machen sich einen Spaß daraus, den Abstieg mittels Rutschpartie auf dem
Rucksack oder einer Plastiktüte zu machen. Na wenigstens haben sie trotz
des nicht so guten Wetters ihre gute Laune nicht verloren.
Am
Parkplatz angekommen, heißt es Abschied nehmen von den meisten Mitwanderern.
Einige schlagen den Weg nach Sölden ein, um die Alpenüberquerung zu beenden,
aus welchem Grund auch immer. Mein Eindruck ist, eine leicht kräftemäßige
Überforderung ist der Grund für die Heimreise.
Andere widerum wollen den Weg nach Bozen einschlagen. Da ich diesen Weg
schon mal gegangen bin, ist mein Ziel heute die Richtung Vent (oder Martin-Busch-Hütte) und dann der
Vernagt-Stausee als abschließende Etappe am Sonntag. Mit mir gehen noch der
Daniel aus Berlin und der Stefan aus Rostock.
Um unseren Weg zu Fuß fortzusetzen, machen wir vorher noch einen kurzen Transfer mit
dem Kleinbus durch den Rosi-Mittermeier-Tunnel. Auch auf der anderen Seite
des Tunnels am Tiefenbachferner erwartet uns viel Nebel und ein langer Weg
über den Berg zum kleinen Skiort Vent. Dort könnte man übernachten, was
auch einige Alpenüberquerer tun, die es nicht so eilig haben. Aber wir
drei wollen heute noch zur Martin-Busch-Hütte.
Lange
Zeit hält sich noch der Nebel, erst als wir uns dem Talort Vent nähern und
diesen von oben sehen können, hat es etwas aufgeklart. In Vent machen wir im
Hotel Tyrol Alt Vent auf den Terrasse eine kleine Mittagspause. Ich gönne mir
eine Gulaschsuppe, die sehr reichlich ist. Gestärkt geht es nach ca. einer 3/4
Stunde weiter, jetzt erst mal wieder den Berg hinauf. Das Wetter ist
durchwachsen, mal scheint die Sonne, mal fängt es wieder leicht an zu
regnen.
Unterwegs passieren wir eine relativ neue Hütte, deren Zweck man nicht erkennen kann.
Obwohl dort eine Fahne hängt, scheint es keine bewirtschaftete
Jausenstation oder Übernachtungshütte zu sein. Auf halbem Weg danach
treffen wir auf die Schäferhütte, aber auch diese ist nur eine
Unterstellhütte für die Schäfer.
Der Weg zieht sich sehr hin und man erwartet nach jeder Kurve den ersten
Blick auf die Martin-Busch-Hütte. Leider immer wieder vergeblich. Nach
gefühlten hundert Kurven erscheint dann die Martin-Busch-Hütte, die ich dann -
allein, da meine Mitwanderer es etwas eilig haben - um 15:50 Uhr erreiche.
Innen ist die Hütte teilweise renoviert, insbesondere die Sanitär-Anlagen sind
sehr gut. Besonderes Lob verdient der Trockenraum, denn dieser erfüllt wirklich
seinen Zweck sehr gut. Selbst gewaschene Wäsche wird hier bis zum Abend noch trocken.
Ich ergattere noch eine Zimmerlager, was meine Mitwanderern, die vor mir
angekommen sind, nicht bekommen haben. Aber kurz vor meinem Ankommen hat
jemand seine Reservierung storniert und so konnte ich mal wieder in einem
4-Bett-Zimmer schlafen.
Auch die Duschen sind warm bzw. heiß und die Steuerung der Duschzeit läuft
ähnlich intelligent wie auf der Braunschweiger Hütte. Ein Lob an diese
Hütte.
Beim Abendessen sind die beiden Gasträume sehr gut gefüllt und die Bewirtung
läuft auch recht ordentlich. Nach dem Essen kann man sich jetzt noch
intensiv mit den Mitwanderern über die vergangenen Tage unterhalten und
Erfahrungen austauschen. Bei mir am Tisch sind auch Michaela und Hermann,
ein Ehepaar aus der Gegend von München, die mir oft auf den Etappen und auf
den Hütten begegnet sind. Sie wollen nach der Ankunft in Vernagt nicht mit
dem Bus nach Meran fahren, sondern über den Meraner Höhenweg nach Meran
gehen. Das erscheint mir eine gute Idee, gerade auch für mich, da ich noch
insgesamt vier Tage Reserve habe - infolge des Ausfalls der
Kaunergrat-Überquerung.
So
gegen 22:00 Uhr ist für mich dann auch der Tag so langsam zuende.
Fotos
(alle Fotos - in chronologischer Reihenfolge - können durch Anklicken in einem extra
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